Biggi Berchtold
Liebesromane mit Herz

Leseprobe
Fall in Love - Ein Model zum Verlieben


Kapitel 5

Als wir unser Essen beendet haben, ist es bereits dämmrig und der Wind bläst noch stärker als zuvor. Mich schaudert, und ich reibe mir die Arme. Meine Assistentin bringt mir eine silberfarbene Bikinihose voller Pailletten, die im Licht wie eine Discokugel glitzert. »Und das Oberteil?«, frage ich nach und sehe mich um.

»Das Shooting findet oben ohne statt, allerdings wird Ramon dir die Brüste mit seinem Arm verdecken. Du wirst also nicht nackt zu sehen sein.« Ich spüre, wie mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht weicht. Mit großen Augen starre ich sie an, doch sie zuckt nur mit den Schultern. Seufzend lasse ich mich auf den Stuhl nieder, um erstmal mein Make-up auffrischen zu lassen. Normalerweise habe ich kein Problem mit Oben-Ohne-Shootings, aber jetzt mit Ramon … das ist einfach zu viel!

Der Fotograf wartet bereits mit seinem Team auf mich, mittlerweile stehen Scheinwerfer am Wasser. Oh je, ich muss ins Wasser. Deshalb auch wieder die feuchten Haare, schießt es mir durch den Kopf. Als ich mich dem Team nähere, kommen auch schon Ramon und der Designer dazu. Was Ramon unter seinem Bademantel trägt, kann ich nicht erkennen. Ob seine Badehose auch glitzert? Der Gedanke lässt mich grinsen.

»Du freust dich offenbar schon auf unser Shooting?« Ramon zwinkert mir zu. Arsch!

»Es ist ein Job! Mehr nicht«, sage ich selbstsicher, doch sein dämliches Grinsen wird nur noch breiter.

»Ramon wird sich in den Sand legen, und du bettest deinen Hinterkopf auf seiner Brust, während er deine Brüste mit seinem Arm verdeckt. Soweit verstanden?«, fragt der Fotograf. Wir nicken. »Okay, lasst uns beginnen!«

Ramon streift seinen Bademantel ab, unter dem er silberfarbene Badeshorts trägt, allerdings ohne Glitzer. Er begibt sich in Position und liegt bereits im Sand, als ich nur mit meinem Glitzer-Höschen bekleidet auf ihn zu stakse. Ich setze mich mit dem Rücken zu ihm in den kühlen Sand und lege meinen Kopf auf seine Brust, wie vom Fotograf angewiesen. Die Assistentin kommt angelaufen, richtet meine Haare, nimmt dann Ramons Arm und positioniert ihn so, dass er meine Brüste verdeckt. »Okay, Ramon. So musst du bleiben, damit man nichts sieht, verstanden?«

»Zu gerne«, erwidert er süffisant.

»Gleich geht es los, bleibt bitte in dieser Position!«, ergänzt sie.

Minuten vergehen, als Ramon plötzlich sagt: »Oh Sweetheart, dich auf mir liegen zu haben und deine Brüste unter dem Arm … so schnell hätte ich nicht damit gerechnet.«

Ich fasse es nicht, dass er solche Sachen während des Shootings von sich gibt, wo ich mich nicht einmal zur Wehr setzen kann.

»Könntest du so anzügliche Bemerkungen bitte für dich behalten? Vor allem während des Shootings. Das ist unprofessionell!« Ich schäume fast vor Wut, weil mich seine Worte nicht kalt lassen … wie könnten sie? Er ist der bestaussehende Typ, den ich je gesehen habe. Kein Wunder also, dass er unter den Top 10 im Model-Ranking ist.

»Ich kann nichts dafür, dass ich sage, was ich denke. So bin ich einfach. Aber ich werde versuchen, dich nicht in Verlegenheit zu bringen, auch wenn sich deine Brustwarzen wieder aufgestellt haben und mich das absolut anmacht«, sagt er lapidar, als wären es die Wettervorhersagen, während er kaum merklich seinen Arm bewegt. Sofort breitet sich Gänsehaut über meinem Körper aus.

»Ramon, lass deinen Arm dort, wo er ist und halt jetzt einfach die Klappe«, fauche ich.

»… und ich werde hart. Hoffentlich sieht man das jetzt nicht auf den Fotos.«

»Dann muss man wenigstens nicht mit Photoshop nachhelfen«, gifte ich zurück.

»Es dauert noch einen Moment. Es muss noch etwas an der Kamera ausgetauscht werden«, sagt die Assistentin, die ihren Kopf plötzlich über unsere beugt.

»Meinetwegen können wir gerne so bleiben«, sagt Ramon und beschert der Assistentin damit ein Lächeln. Genervt stoße ich die Luft aus.

»Das kann ich mir vorstellen«, gibt sie amüsiert zurück und wendet sich wieder von uns ab.

»Ist es für dich noch bequem?«, fragt Ramon nach einer Weile in sanftem Ton.

»Es geht«, murmle ich. »Mir ist eher kalt.« Unwillkürlich legt er seinen anderen Arm auf meinen Bauch und hält mich fest. Diese Geste hat etwas Intimes … Liebevolles. Aber ich will sie nicht von ihm ... eigentlich doch, aber … irgendwie auch nicht … In meinem Kopf herrscht Chaos!

»Los geht´s!«, ruft der Fotograf, der sich auf das Felsplateau begibt und uns wieder von oben herab fotografieren will. »Ramon, ihre Brust liegt fast frei. Etwas höher mit dem Arm. Jetzt ist es perfekt! Bitte so bleiben und in die Kamera schauen!«

Nach einigen Schüssen bekommen wir weitere Anweisungen, wo sich Ramon am Felsen anlehnen und ich vor ihm stehen muss. Ramons Arm soll wieder meine Brüste bedecken, doch dieses Mal fährt er mit seiner Hand darüber, was mich augenblicklich zusammenzucken lässt. Als ich meinen Körper an ihn presse und meinen Kopf dabei in den Nacken lege, wie vom Fotograf gewünscht, fühle ich seine Erektion im Rücken, was ihm nicht unverborgen bleibt.

»Sorry, ich kann nichts dafür. Bin unschuldig.« Ich spüre förmlich, wie er hinter mir grinst.

»Ja, schon gut. Lass uns konzentriert bleiben und das Shooting schnell über die Bühne bringen«, flüstere ich und versuche, dem Ganzen keine Beachtung zu schenken, was mir ziemlich schwer fällt. Warum wollte ich ihn mir nochmal vom Hals halten? Ich weiß es schon nicht mehr ...

„Wir haben es für heute!« Als der Fotograf uns diese Worte zuruft, bin ich froh, endlich aus Ramons Fängen zu entkommen. Natürlich musste der Mistkerl beim Hinabgleiten seines Armes meine Brüste mit seiner Hand berühren!